Voller Begeisterung betrachtete der renommierte Künstler und Bildhauer Niels Tofahrn seine beeindruckende Skulptur „Felsenkörper“, die nun nach 31 Jahren einen neuen Standort am Rande des Sattelbucks gefunden hat. Die offizielle Übergabe der Skulptur an die Gemeinde fand vergangene Woche statt.
Die weithin bekannte Skulptur, die vergangenes Jahr plötzlich an ihrem vorherigen Standort einige hundert Meter südlich auf der Längsseite lag, wurde nun auf Anregung von Bürgermeister Thomas Haas bewusst auf einem gemeindeeigenen Grundstück neu aufgestellt und mit einer Erläuterungstafel versehen. „Diese markante Skulptur gehört zu Satteldorf. Jeder kennt sie. Auch ich habe eigene Kindheitserinnerungen an sie“, beschreibt Bürgermeister Haas die Bedeutung des gehauenen Steins.
Ein starkes Fundament und die optische Aufwertung durch umstreuten Split schaffen nun einen angemessenen Rahmen für das in der Umgebung hervorstechende Kunstwerk, betont Christoph Hager, Leiter des Bautechnischen Amtes der Gemeinde Satteldorf. Die bereits vorhandene Ruhebank rundet den neuen Standort am Fuße des Sattelbucks gelungen ab. Niels Tofahrn wies beim Betrachten des neuen Standorts darauf hin, dass die Flechten, die die Skulptur stellenweise überwachsen, in harmonischem Zusammenspiel mit den umliegenden Laubbäumen eine authentische Atmosphäre schaffen.
Die Skulptur „Felsenkörper“ entstand im Jahr 1992 aus heimischem Crailsheimer Muschelkalk. Die Grundidee des Werks waren zwei verwachsene Körper. Tofahrn bearbeitete den Stein größtenteils mit Hammer und Meißel, wobei auch ein Presslufthammer zum Einsatz kam. Ohne strikte Planskizze entstand das Werk aus groben Tonskizzen, um der Kreativität freien Raum zu lassen.
Eine entscheidende Rolle beim nun erfolgten Umzug der Skulptur spielten die Bauhofmitarbeiter Satteldorfs, die nicht nur das Flurstück präparierten, sondern auch – und das war eine große Herausforderung – das beeindruckende Kunstwerk fortbewegten.
Niels Tofahrn lebt und arbeitet in Weil am Rhein. Er ist international bekannt für seine Installationen, Zeichnungen und Skulpturen. Die „Felsenkörper“-Skulptur entstand im Rahmen eines Satteldorfer Steinbildhauersymposiums, das auf Initiative der Satteldorfer Künstlerin Angelika Penert Bauer stattfand. Das schaffende Künstlerteam arbeitete damals auf dem Werksgelände der Firma Schön + Hippelein und verwendete den in der Kernmühle gewonnenen Muschelkalk als Ausgangsmaterial. Der damalige Satteldorfer Bürgermeister Walter Ströbel sagte dazu: „Möge sich aus diesem Projekt ein fruchtbarer Dialog zwischen Künstler und Laien fortsetzen und ein Stück beitragen, dass Kunst erlebbar und begreifbar wird.“