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Betriebsausflug der Gemeinde
11.07.2024
Kategorie: Aktuelles

Der Fliegerhorst ist wohl einer der unattraktivsten Stadtteile Crailsheims – zumindest auf den ersten Blick. Und es gibt selbst eingefleischte Crailsheimerinnen und Crailsheimer, die dort noch kein einziges Mal durchgelaufen sind. Höchste Zeit also, mehr über den Fliegerhorst zu erfahren, dachte sich der Personalrat der Gemeinde Satteldorf, als er den diesjährigen Betriebsausflug organisierte. Und wie kann man das besser als mit einer Führung von Stadtarchivar Folker Förtsch und der Zeitzeugin Gudrun Bolz?

Dass der Fliegerhorst mit Kaserne und Flugzeughangar aus der Zeit des Nationalsozialismus stammt, das dürfte den meisten bekannt sein; ebenso, dass dort seit Ende des Zweiten Weltkriegs viele Menschen in prekären Verhältnissen leben. Zunächst wohnungslose Crailsheimer und durch den Krieg Vertriebene, heute Geflüchtete, Obdachlose und Menschen mit geringem Einkommen. Doch die Informationen der Führungen gingen weiter darüber hinaus – und es ging hinab.

Hinab zunächst in einen riesigen Kellerraum, der einst als Heizungsraum genutzt worden war. Hier habe es bereits Überlegungen gegeben, ihn für kulturelle Veranstaltungen auf Vordermann zu bringen. Doch das war letztlich nicht realisierbar, weil zu teuer, so Förtsch. Aber auch ohne diesen Veranstaltungsraum kann man auf dem Fliegerhorst viel entdecken: „Wer einen Lost Place sucht, der ist hier richtig“, sagte Förtsch. Und um seine Worte eindrucksvoll zu unterstreichen, ging es gleich noch einmal nach unten – und zwar in einen Keller mit einem Schutzraum (Bunker) für bis zu 60 Personen.

Doch nicht nur historische Gegebenheiten und Hintergründe beleuchtete Förtsch. Ihm war auch wichtig, auf die schönen Seiten des Stadtteils aufmerksam zu machen – jenseits der Stigmatisierung, die er immer wieder erfährt. So gibt es dort neben Musik-, Waldorf- und Sprachheilschule auch den Hangar und jede Menge Grün. Das wird aber erst deutlich, wenn man einen Blick hinter und zwischen die ehemaligen Kasernengebäude wirft. Und: Es gibt eine Menge Menschen, die sich für den Fliegerhorst engagieren, etwa im Verein TamieH und im Arbeitskreis Burgbergstraße.

Nach der Führung ging es mit dem Bus in Richtung Burgberg, genauer gesagt: An den Parkplatz des Crailsheimer Freibads. Von dort aus wurde nämlich gewandert: Mehr als hundert Höhenmeter und vier Kilometer trennten die Ausflügler da noch von der Einkehr in die Gaststätte auf dem Berg, die von der Lebenshilfe Crailsheim betrieben wird. Doch nach einer knappen Stunde war auch das geschafft. Und alle, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht genug Höhenmeter gesammelt hatten, erklommen noch die Stufen des Turms, um von oben die Aussicht zu genießen.

Nach Essen, Trinken und Spielen ging es den Burgberg wieder hinab in Richtung Saurach. Ziel war das Gasthaus Rössle der Familie Fundis, wo Blootz und Gyros die müden Wanderer riefen. Doch Letztere erwartete kurz vor Schluss eine unerfreuliche Überraschung: Petrus meinte es gar nicht gut und öffnete seine himmlischen Schleusen, sodass weder Schirm noch Jacke gegen den Regen halfen. Gut nur, dass er irgendwann auch wieder ein Einsehen hatte, und so fuhren die Ausflügler bei Sonnenschein mit dem Bus zurück nach Satteldorf. Dort dankte Bürgermeister Thomas Haas dem Personalrat für die Organisation eines „rundum gelungenen Betriebsausfluges.“

BU1: Lost Places (vergessene Orte) gibt es auf dem Fliegerhorst einige.

BU2: Vom Zwischenziel Burgberg ging es für die Ausflügler nach Saurach.

BU3: Wie viele Menschen es wohl braucht, um ein Windrad umfassen zu können? Dieser Aufgabe stellten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Satteldorf im Burgbergwald.

BU4: Petrus meinte es nicht immer gut mit den Wanderern.

Betriebsausflug der Gemeinde
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